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* sumpfhahn * Räume * Aktivitäten

christmas expo im sumpfhahn (Ausstellungsraum) * weiter >>
mit Daniela Jauk, Andreas Kirchmayr, Jonathan Meese, Lirry Pinter und Erwin Posarnig

- - - - - - - - * Transzendenz im Kiez * - - - - - - - -
Mit Hilfe von Kunst können Begrenzungen unserer Wahrnehmung überschritten werden, die Trennung von der uns umgebenden Realität kann aufgehoben und subjektiv zugänglich gemacht werden. An Stelle eines einheitlichen Ganzen treten fraktale, sich selbst ähnliche Strukturen, Knoten, Felder - wie auch immer man die Schnittstellen zwischen subjektivem Empfinden und der Realität im Außen bezeichnen möchte. Bekannte und vertraute Realität ist nur eine von vielen Realitäten, Wirklichkeit wird konstruiert und nicht objektiv entdeckt. Aus unserer Wahrnehmung kann nicht auf das 'Ding-an-sich' geschlossen werden, da unsere eigene Existenz unsere Wahrnehmung mit bedingt. Der Mensch als operationell geschlossenes, autopoietisches System, das permanent seine eigene Weltkonstruktion erschafft.
Die umgebende Realität als Bestandteil des eigenen [künstlerischen] Seins und Tuns.
Sumpfhahn_kunst bedient sich der etablierten Ausdrucksformen der Medienkunst ebenso wie den experimentellen, reagiert auf den Wandel kultureller Rahmenkonstellationen der Kategorien Raum, Kunst[werk] und Öffentlichkeit respektive Realität und kreiert neue Handlungs- und Diskursfelder. Medienkunst als sich ständig generierender, performativer Interaktionismus.
Solch prozessbasierte Medienkunst bindet den Betrachtenden als aktiv gestaltenden Teil in die künstlerischen Arbeit ein. Die Prozesse können sozialer, technischer und/oder ästhetischer Natur sein. Insofern fühlt sich der Sumpfhahn den Idealen der Konzeptkunst näher als den gängigen Definitionen von Medienkunst.
Sumpfhahn ist auch ein Knoten, eine Schnittstelle, ein 'link between different artistic spheres', denn die Voraussetzung für prozesshafte Kunst ist, dass unterschiedliche Sphären aufeinander treffen können. So trifft internationale Kunst auf Kunst vor Ort. Der Soldiner Kiez als soziales Bezugssystem soll Erweiterung von Außen erfahren. Was daraus erwächst, ist mehr als eine neue Reflexionsebene. Es ist die ständige Auseinandersetzung mit lokalen Gegebenheiten und Einflüssen von Außen [creative impacts]. Es entstehen sich überschneidende, sich ständig verdichtende Felder, und der künstlerische Output ist dann nicht mehr nur die singuläre Arbeit von einzelnen Künstlern und Künstlerinnen, sondern ist auch quasi im Kollektiv erarbeitete Kunst. Künstlerischer Austausch ist im Sinne des Sumpfhahns ebenso sozialer Austausch, gefordert ist nicht nur der ens artis, sondern auch der ens sociale.